"Wie schön ist das erste Kennenlernen. Du lebst solange nur, als du entdeckst."
(Christian Morgenstern)
„Die Projektion ist nun, wie wir aus der ärztlichen Erfahrung wissen, ein unbewusster, automatischer Vorgang, durch welchen sich ein dem Subjekt unbewusster Inhalt auf ein Objekt überträgt, wodurch dieser erscheint, als ob er dem Objekt zugehöre. Die Projektion hört dagegen in dem Augenblick auf, in welchem sie bewusst wird, d.h. wenn der Inhalt als dem Subjekt zugehörig gesehen wird." (C.G. Jung)
Siehe zum Begriff der Individuation auch meinen Artikel „Männer haben Worte, Frauen haben Gesichter?“ von 2003, S. 15 auf der Homepage unter „Publikationen“
Fast alle (Liebes-)Beziehungen bestehen am Anfang nur aus Projektion:
Erst wenn die „rosa Brille“, wie es so schön heißt, abgenommen wird, wird der Partner / die Partnerin „real“ gesehen, d.h. jetzt werden auf einmal Eigenschaften wahrgenommen, die man vorher nicht wahrhaben wollte, da man nur seinen wunderschönen Projektionstraum lebte. Real ist es aber auch in Stufe 2 nicht wirklich: denn jetzt sehen wir oft auf einmal nur noch das, was wir NICHT MÖGEN - auch keine Realität! Die Projektion kann also nur durch Bewusstwerdung aufgelöst werden: z.B. ein Content/Inhalt, den ich sehr mag oder auch nicht mag, ist in Wirklichkeit Anteil von mir selbst, nur kann ich das nicht wahrnehmen, so lange ich es der anderen Person zuschreibe. Besonders bei Frauen und Männern erleben wir gegenseitige Projektionen nach bestimmten Mustern, die wie folgt aufgelöst werden können: Wir erkennen die Inhalte – ob in verzerrter oder gegengespiegelter Form – als Anteile von uns selbst an und sind in der Lage, sie zu akzeptieren, anstatt sie am Anderen zu verurteilen. Ab dann können wir beginnen zu lieben – auf diesem Wege ist es wichtig, dass ich Sie begleite, denn nur aus der Perspektive eines Dritten sind Projektionen oft zu lösen!